Auf der Suche nach einem Hotel in Füssen? Wer einmal das Flair eines katholischen Gästehauses genießen will, ohne sich in die vielleicht fremden Sphären der Kirche begeben zu wollen, ist im Gästehaus St. Ulrich genau richtig. Es bietet allen Komfort und Ruhe eines Erwachsenen-Hotels im einmaligen Natur- und Kulturrefugium des Allgäuer Schlossparks. Zugleich genießt es eine feste Verankerung in der Kirchengeschichte des Bistums Augsburg und in der Geschichte von Füssen und Faulenbach.
Äußerlich wirkt das Gästehaus St. Ulrich nicht sonderlich pompös. Der einzige Luxus vor dem Eingang ins Foyer ist eine Statue des heiligen Ulrich von Augsburg. Man erkennt ihn durch seine Attribute Bischofsstab, Buch und Fisch, die auf das Wirken und die Legende des berühmten Augsburger Heiligen aus dem 10. Jahrhundert anspielen.
Betritt man das Haus, fällt auf, dass es auf Ebene drei eine weitere Kapelle im Haus gibt, die der heiligen Afra. Der heilige Ulrich und die heilige Afra sind die Patrone des Bistums Augsburg und sie deuten den Bezug des Gästehauses in einem bischöflichen Kontext an, was sich bei einem Rundgang schnell bewahrheitet.
Gründer des Hauses: Bischof Maximilian von Lingg
Auf einer der Etagen hängt ein großes Porträt-Gemälde eines kirchlichen Würdenträgers. Es zeigt den Augsburger Bischof Maximilian von Lingg. Er stammte aus Nesselwang, kam mit seinen Eltern aber bald nach Füssen. Sein Vater war Handwerker, der schon im 19. Jahrhundert ältere Häuser kaufte, sie sanierte und wieder veräußerte. So auch ein Haus an der Alatseestraße 1, wo heute das Gästehaus St. Ulrich steht. Es ist also ein Kindheitsort des Bischofs.
Offenkundig hat diese Zeit Maximilian von Lingg nachhaltig geprägt, vielleicht schon als Kind als Ort der Geborgenheit und Ruhe. Denn nach seiner Ernennung zum Bischof kaufte er das Haus zurück. Nun liegt es nahe, dass ein Bischof mit einem Privathaus nicht viel anzufangen weiß. Doch seine Motivation war eine andere. Immer wieder traf er Priester aus seinem Bistum, die völlig erschöpft von ihrem Dienst waren. Als oberster Seelsorger gründete er hier das Ulrichsheim als Erholungshaus ausschließlich für Priester. Heute würde man es wohl ein Retreat-Haus nennen. Dieses Konzept war damals das erste seiner Art.
Die persönliche Verbindung zu diesem Ort ging noch tiefer. Anlässlich seines 50. Priesterjubiläums stiftete Bischof Maximilian von Lingg die zum Haus gehörende Kirche St. Max. Sie ist seinem Namenspatron Maximilian von Pongau geweiht, nach dem auch viele Wittelsbacher Familienmitglieder und Regenten benannt sind. Er verdankte seine Ernennung zum Bischof auch dem Königshaus unter Prinzregent Luitpold. Und wie es das Schicksal wollte, starb Bischof Maximilian sogar in seiner Stiftung während einer Firmreise. Bestattet wurde er jedoch nicht in Füssen, sondern im Augsburger Dom.
In den 1990er Jahren wurde das alte Ulrichsheim abgerissen und der aktuelle Neubau errichtet. Heute ist das Gästehaus St. Ulrich kein ausschließlich kirchliches Haus mehr, sondern als Erwachsenen-Hotel auch offen für zivile Gäste. Dieses Konzept ist durch die vergleichsweise bescheidene Größe der Zimmer vorgegeben, die für Familien mit Kindern nicht geeignet scheint. Die Lage im Füssener Stadtteil Bad Faulenbach ist ruhig und naturnah.
Geistliches Erbe im Garni Gästehaus St. Ulrich
Im gesamten Gästehaus St. Ulrich finden sich weitere Geschenke von und Erinnerungen an Bischof Maximilian von Lingg. In St. Max werden bis heute nicht nur die üblichen Sakramentalien einer katholischen Kirche verwahrt, sondern auch persönliche Hinterlassenschaften von Bischof Lingg, darunter eine hochwertige Versehgarnitur, die er anlässlich seines 50. Priesterjubiläums geschenkt bekam und somit direkt einhergeht mit der Stiftung der Kirche.
Im Flur zum Frühstückssaal hängt ein Gemälde im nazarenischen Stil, auf dem das Abendmahl dargestellt ist und die Gäste auf die geistliche Nahrung dieses Hauses hinweist. Das Frühstücksbuffet selbst ist reichhaltig und mit vielen gesunden und frischen Lebensmitteln bestückt.
Komfortable Zimmer in geistlicher Tradition
Die Zimmer im Gästehaus Sankt Ulrich bieten einen ausgewogenen Charakter aus Bescheidenheit und Komfort. Sie bieten eine Reduktion aufs Wesentliche und ein modernes Interieur-Design in den Farben der Stadt Füssen im Allgäu und Bayerns. Wie in katholischen Gästehäusern üblich, gibt es ein Kruzifix an der Wand und eine ausgelegte Bibel.
Zu den Zimmern gehört auch eine Nasszelle, wie sie in Drei Sterne Hotels üblich sind. Im Keller des Hauses befindet sich eine Sauna.
Die fünf besten Ausflugstipps in Füssen und im Schlosspark
Die Stadt Füssen ist das historische und touristische Zentrum im Schlosspark des Ostallgäus. Es liegt ideal geschichtliche Interessen und Outdooraktivitäten im Ostallgäu an den Allgäuer Alpen. Hier ein paar wichtige Tipps:
- In der Stadtkirche St. Mang befindet sich der Legende nach das Grab des heiligen Magnus, der auch Apostel des Allgäus genannt wird. Das Grab ist jedoch nur im Rahmen von Führungen zugänglich.
- Im ehemaligen Benediktinerkloster befindet sich heute das Stadtmuseum, in dem der bekannte Totentanz ausgestellt ist und an die große Zeit der Füssener Instrumentenbauer erinnert wird.
- Wandern ist die Freizeitaktivität Nummer eins in der einmaligen Landschaft des Schlossparks. In der Regionen erinnert sehr viel an den Märchenkönig Ludwig, insbesondere die Königsalpenroute.
- Die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau sind von Füssen leicht zu erreichen. Besichtigungen sind nur mit entsprechender Vorbereitung sinnvoll. Informationen und Tickets zu den Königsschlössern.
- Wer im Hotel Garni übernachtet, ist häufig auf der Suche nach Restaurants mit regionalen Gerichten in Füssen
Transparenz: Die Recherchen zu diesem Artikel wurden vom Landkreis Ostallgäu und der Stadt Füssen durch Einladungen zu Pressereisen unterstützt. Auf den Inhalt wurde kein Einfluss genommen.