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Carado I 338 und Carado I 447 pro+ im Vergleich: Welcher ist besser?

Carado I 338 neben Carado I 447

Dank der Bereitstellung von Pressefahrzeugen ergab sich die einmalige Gelegenheit, die beiden Integrierten aus der pro+ Edition im Praxistest miteinander zu vergleichen. Der Carado I 338 und der Carado I 447 sind sich in manchem ähnlich, bringen aber auch über markante Unterschiede.

Darin gleichen sich der I 338 und der I 447

Schon das I im Markennamen zeigt es an: Beide Wohnmobile sind Vollintegrierte. Sie bauen auf dem Fiat Ducato auf. Folge ist naturgemäß ein sehr ähnliches Cockpit. Neben den Fahrersitzen im jeweils ausgewählten Dekor gehört auch das Hubbett in diesen Fahrzeugbereich. Es ist bei beiden Fahrzeugen im Wesentlichen identisch.

Das Fahrerhaus im Carado I 338 (oben) und das Hubbett im Carado I 447.

Zu den bauähnlichen Komponenten gehört auch der Schlafbereich im Heck. In beiden wurden die beliebten Einzelbetten montiert, die sich durch eine Ergänzung im Mittelteil auf eine nahezu geschlossene Liegefläche erweitern lassen. Beide Schlafbereiche sind gleich breit, jedoch gibt es kleine Unterschiede bei den Längen. Das längste Maß ist hierbei 2,10 m, wobei das linke Bett im Carado I 338 mit 1,90 m Länge 20 cm kürzer ist als im Carado I 447.

Die Einzelbetten sind in beiden Modellen sehr ähnlich, ebenso die Hochschränke, Ablagen und die Ambiente-Beleuchtung mit USB-Steckern.

Auch die Garagen sind quasi baugleich. Sie sind geräumig und nehmen bis zu zwei Fahrräder auf, falls auf einen fest montierten Fahrradträger am Heck verzichtet werden soll. Zusätzliche Fächer bieten Platz für Reparatursets und/oder Auffahrkeile. Auf dem Boden bieten Airline-Schienen und Zurrösen Möglichkeiten zur Befestigung von Gepäckstücken. Mit der Pro+ Edition sind auch auf beiden Seiten Türen zur Garage eingelassen. Spätestens jetzt werden die großen Unterschiede deutlich.

Variierende Längen und Massen in der pro+ Edition

Der augenscheinlichste Unterschied zwischen dem Carado I 338 und dem Carado I 447 besteht in der Länge. Sie messen 6,97 m und 7,40 m. Unterschiedlich groß ist auch der Radstand. Beim kürzeren sind es 3,80 m und beim längeren 4,04 m. Es liegt auf der Hand: Die unterschiedlichen Längen wirken sich auch auf das Gewicht aus.

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Dem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t der beiden Integrierten in der pro+ Version steht beim I 338 eine Masse in fahrbereitem Zustand von etwa 2,88 t gegenüber. Beim I 447 schlagen 80 kg mehr zu Buche, was angesichts des Längenunterschieds im Rahmen bleibt. In jedem Fall bleibt so viel Zuladung, dass beide erst bei einer Familienfahrt wegen einer möglichen Überladung genauer hinsehen müssen.

Die Sitzgruppen: mal schmal, mal breiter

Im Wohnbereich erklärt sich dann, wo die gut 40 cm Längenunterschied bleiben. Das beginnt zunächst bei den Sitzgruppen. Sie sind zwar beide so platziert, dass sie die drehbaren Fahrersitze integrieren, gegenüber dem Eingang der Aufbautür liegen und mit einem Hocker aufwarten. Aber diese Hocker unterscheiden sich wesentlich in ihrer Breite. Bei beiden Varianten ist aber ein Lob für die Gestaltung des Eingangsbereichs sicher.

Auf dem Weg ins Fahrzeuginnere oder heraus braucht es keine ausfahrbare Trittstufe. Die Stufe ist integriert und das Fach unter dem Hocker ermöglicht schnelle Griffe, zum Beispiel zum Landstromkabel oder beim Schuhwechsel. Die Tür ist mit Fenster, Haken, Spannern und zwei Ablagefächern ebenfalls so gut organisiert, dass der Wechsel zwischen Drinnen und draußen auch bei unterschiedlichen Bedürfnissen leicht fällt.

Die Sitzgruppe im Carado I 447 (unten) bietet mehr Platz als beim kürzeren I 338.

Die Längenunterschiede zwischen Carado I 338 und Carado I 447 werden bei den Sitzgruppen deutlicher. Beim I 338 ist der Tisch schmaler und wird in eine Schiene an der Wand eingehängt. Der Platz an dieser Stelle ist vergleichsweise begrenzt. Wenn vier Personen gleichzeitig am Tisch essen wollen, dürfte es Schwierigkeiten geben. Der Tisch im I 447 hingegen steht auf einer Säule, hat eine quadratische Form und die Tischplatte lässt sich stufenlos verschieben. Das ermöglicht nicht nur ein Erreichen aller Sitze, sondern auch den Aufbau einer L-Sitzgruppe.

Die Bäder machen den Unterschied

Ein Blick auf die Grundrisse zeigt die Ähnlichkeiten und Unterschiede von oben. Die größten bestehen zweifelsohne bei den Bädern. Im Carado I 447 ermöglicht die größere Länge des Fahrzeugs eine Trennung von Dusche und WC/Waschbecken, die sich im Mittelteil gegenüberstehen. Die Toilettentür kann zusätzlich als Raumteiler an der gegenüberliegenden Duschwand eingeklinkt werden. Das entstehende Raumbad bietet einen komfortablen Hygienebereich.

Bei der Dusche im Carado I 447 ist bemerkenswert, dass die Faltwände nach innen gedreht werden können. Das öffnet den Raum zum Schlafbereich hin. Die herausnehmbare Bodenplatte ergänzt diesen Eindruck optisch und schützt die Duschwanne. Ganz anders hingegen ist das Bad im Carado I 338 konzipiert.

WC und Dusche sind im Carado I 338 als Schwenkbad realisiert. Über der Toilette befinden sich in einem Schrank und einem Regal die Stauräume für die Wasch- und Hygieneartikel. Waschbecken und Spiegel befinden sich an der Schwenkwand rechts daneben. Dieses Ensemble verschwindet hinter der Duschwand, die über das WC gedreht werden kann.

Zusätzlich zu diesem Spritzschutz wird ein Lamellenvorhang vor die Tür gezogen, wodurch ein geschlossener Raum zum Duschen entsteht, ohne dass Spritzwasser in die anderen Bereiche gelangen kann. Der Holzboden wird hierfür herausgenommen. Die Duschwanne fühlt sich zunächst klein an. Das liegt daran, dass der Radkasten die Stehfläche verkleinert. Zugleich ist dieser Absatz aber eine Sitzgelegenheit. So wird diese kompakte Dusche zum komfortablen Aufenthaltsbereich.

Die beiden Integrierten habe ich bereits an anderer Stelle vorgestellt. Den I 338 im vanlifemag, hier den I 447. Die Konzeption der beiden Bäder in den integrierten Carado wirkt sich auf die Küchen aus.

Klein, aber fein: die Küchen

Die beiden Küchen gleichen sich auf den ersten Blick. Bei beiden handelt es sich um L-Küchen hinter der Sitzgruppe. Sie sind mit zwei Gaskochfeldern ausgestattet. Hänge- und Unterschränke bieten viel Platz für Geschirr und Besteck. Die L-Form sorgt dabei für viel Abstellfläche und die Abdeckung des runden Spülbeckens für ausreichend Arbeitsplatz. Der Kühlschrank und das Gefrierfach, die in der pro+ Edition mit 156 und 29 Litern großzügig ausfallen, stehen gegenüber an der Aufbautüre. Vo hier sind sie aus allen Richtungen (Sitzgruppe, Küche und Außenbereich) schnell erreichbar.

Der Unterschied zwischen beiden Küchen besteht darin, dass im Carado I 338 eine zusätzliche Ablage über dem Unterschrank entsteht. Auf dieser praktischen Fläche kann zum Beispiel eine Kaffeemaschine platziert werden, das gespülte Geschirr abtropfen oder ein Schneidebrett aufgelegt werden. Dieser kleine Unterschied erlaubt mehr Komfort beim Kochen.

Entscheidungshilfen: Carado I 338 oder Carado I 447?

Wie kaum anders zu erwarten, wird es hier kein klares Votum für den einen oder anderen der Carado Integrierten geben. Dennoch lassen sich die Unterschiede bestimmten Vorzügen der Wohnmobil-Reisenden zuordnen. Für eine Kaufentscheidung dürften das die wichtigsten Fragen sein:

Welchen Stellenwert genießen Bad und Küche im Camper?

Ein entscheidender Faktor bei einer Entscheidung zwischen dem Carado I 338 und dem Carado I 447 ist die Rolle des Bades im Camperleben. Der I 447 zeichnet sich durch Komfort bei der Körperhygiene aus. Zugleich eignet sich die Dusche als sporadischer Kleiderschrank zum Aufhängen und Trocknen langer Kleidungsstücke. Wer für solche Anwendungen Platz braucht, ist mit dem Carado I 447 gut bedient, während Freunde eines kompakten Bades den Carado I 338 vorziehen dürften.

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Wer im Wohnmobil gerne und viel kocht, bekommt mit der zusätzlichen Arbeitsfläche einen klaren Vorteil. Höhe und Größe dieses Zusatzes wirken sich vorteilhaft aus, insbesondere für größer gewachsene Menschen. Die Nachteile der Sitzgruppe im I 338 berührt Paare nicht. Familien hingegen dürften im Sommer sowieso lieber draußen unter der Markise zusammen sitzen.

Was sagt der Preisvergleich zwischen dem I 338 und dem I 447?

Auch nach Abwägen der Vor- und Nachteile steht immer noch die Frage im Raum, ob der preisliche Unterschied die Vorentscheidung beeinflusst. Dem Autor standen beide Modelle in der pro+ Edition mit Basismotorisierung (140 PS mit 6-Gang-Schaltgetriebe), Holzrost, Verlängerung des Mittelteils der Einzelbetten und Fahrradträger zur Verfügung. Die Listenpreise liegen bei 87.800 Euro (I 338) und 90.300 Euro (I 447). Der Preisunterschied von unter drei Prozent sollte bei der Entscheidung nicht wirklich ins Gewicht fallen. Es ist also möglich, ganz nach persönlichen Vorlieben eine Wahl zu treffen.

Transparenz: Die Recherchen für diesen Artikel wurden durch Bereitstellung von Pressefahrzeugen beider Modelle von Carado unterstützt. Auf den Inhalt wurde kein Einfluss genommen. Dieser Artikel ist Teil des Themenspecials Herbst-/Winter-Tour #Vanlife #ohneChichi:

Lesetipp: Wintercamping 2024/25

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