Website-Icon tourstory.de

In der Naturküche Wieshof lernen, kochen und genießen

Gedeckter Tisch in der Naturküche Wieshof

In der Wieshof Naturküche gibt es viel zu lernen und viel zu genießen. Während einer Radtour konnten wir hier Halt machen und an einem Küchenseminar teilnehmen. Naturnahe Gartenpflege und werthaltige Zubereitung lauten hier die Zauberworte. Nicht ganz so gschwolln nennt man das „Lecker Lernen“.

Ein historischer und natürlicher Garten auf dem Wieshof

Gärtner bilden im Pfaffenwinkel eine starke Gruppierung. Egal ob Profi oder Autodidakt. Hier ist schon so mancher grüner Daumen zum Goldhändchen geworden. Elisabeth Doll gehört zu den gut ausgebildeten Kräuter- und Gartenspezialisten. Sie ist Hauswirtschafterin und Naturpädagogin, die ihr Wissen gerne in Führungen, Kochseminaren und Produkten weitergibt. Ihre Naturküche Wieshof besteht nicht nur aus der Küche. Unser Seminar beginnt mit einem Besuch ihres Gartens, der tatsächlich etwas Besonderes ist.

Elisabeth Doll hat auf dem Wieshof einen „Hortulus des Walahfrid Strabo“ nachgebildet. Walahfrid war zeitweise Abt des karolingischen Klosters Reichenau, aber vor allem Dichter. Sein Hortulus genanntes Lehrgedicht über das Gärtnern vereint die Landverordnung Kaiser Karls des Großen mit den klösterlichen Überlieferungen aus dem 9. Jahrhundert. Es besingt 24 Kräuter, Gemüse und Blumen, die damals (und meist bis heute) als Würz- oder Heilpflanzen gelten. Während einer Führung gibt es neben dem botanischen und historischen Lernen eine Menge schöner Düfte und Blüten für die Sinne.

Lesetipp: noch mehr Beispiele für erlebbare Grünanlagen stelle ich im Artikel Bewundernswerte Gärten im Pfaffenwinkel vor.

Elisabeth Dolls Garten besteht nicht nur aus dem Hortulus des Walahfrid. Über den ganzen Hof gibt es verschiedene Inseln, die eine große Vielfalt von Pflanzen und Themen vorstellt. Liebe und Humor sind hier die treibenden Kräfte, die aber auch für Nutzen sorgen, schließlich wachsen hier nicht nur Schau- und Zierblumen. Bevor wir uns ans Kochen machen, lernen wir eine Pflanze kennen, die für eine Limonade hervorragend geeignet ist.

Zitronenverbene im Wieshofgarten

Seminarküche klingt trocken, ist aber auch feuchtfröhlich

Bevor wir uns ans Kochen machen, ernten wir einige Pflanzen, die wir für unsere Gerichte benötigen. Eine davon ist die Zitronenverbene und bevor wir uns ans Kochen machen, gibt es daraus eine Limonade. Bei diesem Kraut muss man nur ganz einfach mit den Fingern drüber streifen und daran riechen, um sofort zu erfahren, welche Kraft das Aroma dieses Krauts entfaltet.

Limonade mit Zitronenverbene selbst machen

In der Seminarküche angekommen, zeigt uns Elisabeth Doll, wie man eine Limonade aus Zitronenverbene macht. Die Blätter werden abgezupft, vorsichtig gewaschen und anschließend mit Wasser püriert. Somit steht schon mal die Basis. Man kann sie nun mit anderen Zutaten verbinden. Auf dem Wieshof kommen zu unserer Überraschung Petersilie und von Limetten Zesten und der Saft dazu. Nach dem Pürieren wird das Konzentrat mit Wasser aufgefüllt und nochmal mit Zitronenscheiben optisch angereichert. Das Gute an hausgemachter Limonade: jede/r entscheidet selbst, wie viel Zucker in das erfrischende Getränk kommt.

Nach Gartenart: ein Aperitif in stile giardino

Was wäre gemeinschaftliches Kochen ohne einen kleinen prickelnden Drink? Als kleinen Enthemmer bekommen wir einen Spritz, selbstverständlich verfeinert mit einer Zutat aus dem Garten. Elisabeth Doll hat aus ihren Rosenblüten einen Sirup gemacht, den wir aufgefüllt mit einem Prosecco genießen. Wie nicht anders zu erwarten, ist auch dieser Drink ein aromatisches Hochvergnügen. In Rosen treffen sommerliche frische Düfte auf eine leichte Bittere, die Appetit und Verdauung angeregt.

Kochen für die Gruppe in der Wieshof Naturküche

Dann geht es aber ans Kochen. Als Gruppe erhalten wir keinen Frontalunterricht, sondern alle tragen etwas zu unserer Naturtafel bei. Wir teilen uns auf in Kleingruppen mit zwei oder drei Frauen und Männern, die sich dann jeweils um ein Gericht kümmern. Wir verarbeiten dabei auch einiges an Gemüse und Kräutern, die wir vorher gesammelt oder gepflückt haben.

Nicht süß, dafür groß gedacht: Lachspralinen auf Salatbett

Ich lande in der Hauptgang-Fisch-Gruppe. Unsere Aufgabe ist, Lachspralinen auf einem Salatbett für alle zu machen. Hierfür werden Lachsscheiben in die Vertiefungen einer mit Folie präparierten Souflée-Backform ausgelegt.

Bevor die Mulde mit dem überstehenden Lachs verschlossen wird, füllen wir die Pralinen mit einer Frischkäse-Mischung. Die Füllung enthält den restlichen Lachs, Dill, Lauchzwiebeln, Zitronenzesten, Sauerrahm, besagten Frischkäse, Salz und Pfeffer. Im Kühlschrank ruhen die Lachspralinen und werden etwas fester. Auf ein Blech kommt unser Salatbett. Der Pflücksalat wird kurz vor dem Servieren mit einem Dressing aus Honig, Salz, Essig und Öl beträufelt. Zum Schluss kommen die Lachspralinen drauf. Eigentlich einfach und dennoch ein Hingucker.

Aufgetischt: unsere Tafel aus der Naturküche

Da sich Vieles gar nicht angemessen beschreiben lässt, lasse ich an dieser Stelle einfach nochmal Bilder sprechen, die einen Eindruck dieser natürlichen Küche vermitteln. Wer an einem Kochseminar bei Elisabeth Doll teilnimmt, bekommt alle Rezepte ausgehändigt.

Die Lachspralinen auf dem Salatbett sind ein sättigendes und frisches Sommergericht.

Der gemischte Salat aus Rettich und Radieschen wird mit karamelisierten Saaten bestreut.

Diese in besonderer Weise gelungene Rolle aus Ofenpfannkuchen ist mit verschiedenen Gemüsen und Bergkäse gefüllt.

Als Nachtisch gibt es Kirsch-Schoko-Crumble mit Pistazien.

Shopping ist im Wieshof auch möglich. Hier gibt es Kräutersalze, Essige, Gelees und vieles mehr.

Kontakt Wieshof Naturküche

Elisabeth Doll
Wieshof 1
82362 Weilheim-Marnbach
www.naturküche-wieshof.de

Die mobile Version verlassen