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Ulm: Europa, Solarfähre und Hahnhoden


Der Ulmer Münsterturm: ideale Kulisse für die Touristiker der Arge Deutsche Donau, die wesentlich an der DZT-Kampagne Junge Donau für die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg beteiligt ist.

Donaufest: Vielfalt in Europa leben

Sebastian Rihm vom Donaubüro berichtet uns von 150 Veranstaltungen, die in den zehn Tagen auf den Ulmer Donauwiesen stattfinden. Das Donaufest ist tatsächlich international aufgestellt. Aus dem gesamten Donauraum bekommt man alles Mögliche und Unmögliche auf die Sinne. Eingerahmt im serbokroatischen Donaufahnen-Projekt entfalten sich Wiener Schmäh, Banater Trachtenvereine oder die Auftragskomposition für das rumänische Musiktheaterstück „Treibgut“. Die Atmosphäre kommt rüber wie eine eine eigenartige Mischung aus traditionellem Handwerkermarkt und politischer Innovationsmesse.

Sonnentreibgut?

Die Schiffsbauer in Ulm sind ja bekanntlich kreativ. Während des Donaufestes gibt es einen verstärkten Fährbetrieb zwischen der Ulmer und der Neu-Ulmer Uferseite. Ein Gefährt nennt sich Solarfähre. Und wie man erwarten darf, hat es eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Als das Schiff losfährt, entdecke ich die Winde, mit der es an der Brücke festgemacht ist. In der Strömung schlängelt das Schiff dank Bewegung des Ruderblattes zum andern Ufer. Coole Sache, aber ich frage mich, wozu die Solaranlage da ist. Aber ich kenne mich auch nicht aus. Wer Lust hat, darf mich gerne aufklären.

Kulinarische Extravaganzen

Vielfalt kann man bei den Speisen und Getränken genießen. Beim Bier leider weniger, hier ist der Goldochse der Platzhirsch. Dafür gibt es aber ein eigenes Weindorf, wo man die serbische, ungarische und andere Weine genießen kann. Bei den Speisen bekommt man wirklich viel geboten. Ganz schwäbisch gibt es Dinnetle oder Rote, aber auch alles, was das Herz begehrt oder zu begehren lernt, wenn man sich umsieht. Gegrillte Fische wie Forellen oder Doraden gibt es ebenso wie Sardellen, die haufenweise frittiert und auf Tellern gehäuft einen leckeren Fingerfood-Snack abgeben. Dazu einen serbischen Rotwein, mehr braucht es gar nicht.

Für die größte Furore in aller Munde sorgt jedoch das Gulasch aus Hoden vom Hahn. Diese ungarische Spezialität kannte ich bisher nicht. Mein Interesse hält sich auch in Grenzen, so dass es vorerst beim drüber reden bleibt. Leider vergesse ich, ein Foto von meinem Tischnachbarn zu machen, der das Gericht ausprobiert. Er war soweit ganz angetan, aber die Größenunterschiede der Jawaseigentlich haben zusätzlich verwirrt. Also habe ich etwas nach Hähnchenhodengulasch recherchiert und im Stile italienischer Bohnen eine eher gleichförmige Größe der äußerlichen Innereien vorgefunden. Ich vermute, unter den Lieferungen für den Koch meines Nachbarn waren auch Truthähne. Auf dem Heimweg höre ich dann noch im Radio, dass der walisische Mittelfeldstar Joe Allen einen Gnadenhof für ausgediente Legehennen unterhält. Ei ei ei 🙂


Die Geschäftsführerin der Arge Deutsche Donau, Raissa Benchoufi (Mi.), wirbt auf dem Donaufest im Tourismus-Zelt für die Junge Donau zwischen Donaueschingen und Passau; rechts Walter Knittel von Donaubergland

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