Carthago Liner-for-two

Carthago Liner-for-two: Facelift und Technik-Update 2026

Der Carthago Liner-for-two kommt im Modelljahr 2026 mit einigen Updates.

Zwei Modelle fahren bei Carthago unter dem Label Liner-for-two. 2026 gibt es einen Markenrefresh, mit neuer Bugmaske, Außengrafik und Heckextensions.

Der Liner-for-two kommt unter 7,5 Tonnen

Carthago will im Liner-for-two die Vorzüge von klassischen Linern (Doppelboden, hohe Wandstärken, Autarkie und hochwertiges Mobiliar) auf handliche Chassis unter 7,5 Tonnen transferieren. Ein weiteres Ziel ist, die Preisgrenze von 300.000 Euro zu unterschreiten.

Zwei Basisfahrzeuge mit vier Grundrissen zur Auswahl

Carthago bietet beim Liner-for-two mehrere Basisfahrzeuge an. Die Wahl richtet sich nicht zwingend nach dem Geldbeutel, vielmehr gehören die fahrdynamische Ausrichtung und der Einsatzzweck zu den mitentscheidenden Kriterien. Die Chassis der Wahl können unterschiedlicher kaum sein: einerseits der frontgetriebene Fiat Ducato mit AL-KO Tiefrahmen, andererseits der heckgetriebene Iveco Daily mit Leiterrahmen.

Der Fiat Ducato mit 2,2-Liter-Multijet-Dieselmotor leistet standardmäßig 180 PS. Damit bewegt er sich im Rahmen der Euro-6e-Norm. Zum Fiat-Paket gehört die 9-Gang-Wandlerautomatik. Der Treibkopf ist an den AL-KO Tiefrahmen angeflanscht und sorgt laut Hersteller für PKW-ähnliches Fahrverhalten. Der tiefe Schwerpunkt reduziert Wankneigungen in Kurven. Mehr Stabilität verspricht der 8,53 Meter lange Tandemachser Liner-for-two I 53 L. Der Einachser I 53 mit 7,83 Meter ist wendiger und reifenschonender, stößt aber bei 4,5 Tonnen an Grenzen der Hinterachslast.

Der Iveco Daily verzichtet auf Kompromisse bei der Zuladung und verspricht mehr Fahroptionen abseits asphaltierter Straßen. Der Carthago Liner-for-two sitzt beim Iveco Daily auf einen massiven Leiterrahmen aus C-Profilen. Dies höhere Leergewicht wird mit höherer Verwindungssteifigkeit belohnt. Der entscheidende Unterschied zum Ducato besteht im Heckantrieb. Beim Heckgaragen-Fahrzeug verbessert das viele Gewicht hinter der Hinterachse die Traktion. Der Iveco Daily bezieht seinen Vortrieb aus einem 3,0 Liter Vierzylinder-Motor mit 156 oder 207 PS. Sortiert werden die Kräfte mit einer 8-Gang-Wandlerautomatik von ZF. Gegen Aufpreis gibt es ein Luftfederungssystem.

Der Liner-for-two mit 4-Raum-Konzept

Grundriss im Ducato-Modell I53

Beim Grundriss spricht Carthago von einem 4-Raum-Konzept, das sich durch alle vier Grundrisse durchzieht. Die Vierteilung beginnt im Fahrerhaus. Hier sind elektrisch absenkbare Längs-Einzelbetten verbaut. Die Betten fahren bis auf Höhe des Armaturenbretts herunter. Der Einstieg erfolgt über eine stabile, ausziehbare Treppe. Mit hochgefahrenen Betten lässt sich das Fahrerhaus laut Hersteller auch als Büro nutzen. Dieses Schlafkonzept für zwei Personen im Fahrerhaus macht den Kern eines Liner-for-two aus und wird auch bei anderen Herstellern eingesetzt: Dethleffs Alpa-I 6820-2: Ganzjahresmobil für Paare.

Die Körperhygiene-Zone verbindet Bug und Heck, genauer gesagt trennt es die beiden Bereiche und ermöglicht so tatsächlich den getrennten Aufenthalt der beiden Personen im Wohnbereich und im Büro. Durch die Schließen in beide Richtungen kann ein Bad inklusive Ankleidezimmer über die ganze Fahrzeugbreite hergestellt werden. Auf Wunsch sind Dusche und Toilette aber auch getrennt und gleichzeitig nutzbar.

Im Eingangsbereich erstreckt sich ebenfalls über die gesamte Fahrzeugbreite die Küche. Zu ihr gehören ein Apothekerschrank, ein „Slide-out“ Schrank für Flaschen und sechs große Schubladen mit Soft-Close-Schließen. Dem Küchenblock gegenüberliegend steht der große Kühlschrank mit 153 Litern und einem separatem Gefrierfach. Darüber ist noch Platz für einen gasbetriebenen Backofen.

Die Heckzone gehört dem gemütlichen Wohnen mit Rundsitzgruppe und ihren flexiblen Sitzpositionen: nebeneinander, gegenüber oder liegend. Auf der Beifahrerseite gibt es eine elektrisch ausfahrbare Chaiselongue für den Fernsehabend mit dem 40-Zoll-Flachbildschirm. Er fährt elektrisch hinter der Rückenlehne hervor. Große Panoramafenster auf allen drei Seiten bieten Licht. Dachfenster sorgen für Frischluft. Verschiedene Leder- und Stoffvarianten bieten Individualiserung.

Energieversorgung mit dem „Elektro-Powerpaket Unlimited“

Carthago bietet im Liner-for-two Modelljahr 2025 Systeme an, die Gas und Landstrom teilweise obsolet machen. Ab Werk bietet Carthago Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LiFePO4) an. Das „Elektro-Powerpaket Unlimited“ beinhaltet drei 100 Ah Lithium-Batterien mit optimierter Ladeinfrastruktur: ein Kombiladegerät mit bis zu 100 A Ladestrom kann die Batterien bei Landstromanschluss oder über einen Generator in weniger als 3 Stunden füllen.

Ein Sinus-Wechselrichter mit 2.600 Watt Dauerleistung ermöglicht den Betrieb von haushaltsüblichen 230V-Geräten an allen Steckdosen: Espresso-Maschinen, Haartrockner, E-Bike-Ladegeräte und kurzzeitig sogar die Dachklima. Ein Panel mit Touch-Display informiert über Verbrauch, Restlaufzeit und Solarertrag. Solaranlagen mit 2 x 100 Watt oder 2 x 135 Watt gibt es optional ab Werk. Ein Ladebooster füttert während der Fahrt die Aufbaubatterien mit bis zu 90 Ampère. Das bedeutet hohe Autarkie – auch im Winter.

Der Doppelboden bietet Frostschutz und Montageraum für 210 Liter Frischwasser und 155 Liter Abwasser. Optional kann die Kassettentoilette durch einen Fäkalientank (60 bis 110 Liter je nach Konfiguration) mit Umpumpsystem ersetzt werden. Um häufigen Gasflaschentausch zu vermeiden, rüsten viele Händler oder Carthago direkt Gastanks in den Stauräumen oder am Unterboden nach. Dies ist besonders für Wintercamper interessant, da bei Minusgraden eine 11 Kilogramm Flasche in zwei bis drei Tagen verbraucht sein kann. Versorgt wird mit einer Alde Warmwasserheizung.

Fazit

Die radikale Konsequenz, mit der Carthago das „4-Raum-Konzept“ umgesetzt hat, ist der relevante Faktor für eine Kaufentscheidung. Die Hecklounge bietet eine Wohnqualität, die in klassischen Grundrissen unerreicht bleibt. Der Preis ist exklusiv und selektiert die Zielgruppe. Für solvente Paare, die ein Reisemobil nicht als Kompromiss, sondern Lebensraum begreifen, ist der Liner-for-two eine veritable Option. Er bietet Liner-Komfort in einem Format, das noch mit Führerscheinklasse C1 fahrbar ist.

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