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Hagnauer Wein am Bodensee: sonniger Genuss aus vielfältigen Rebstöcken

Hagnau im Sonnenuntergang

Im Mittelalter begann hier der Weinbau unter der Kirche und Klöstern. Heute lenken bürgerliche Kräfte den Weinbau in Hagnau. Die Gründung des Winzervereins brachte Wohlstand für das ganze Dorf. Sie haben Hagnau zu einem der schönsten Genussorte in der Weinregion Bodensee gemacht.

Das charmante Weindorf ist für seine guten Weine bekannt. Aus diesen Weinen sind in Hagnau auch einige Attraktionen hervorgegangen. Hier einige der besonders erwähnenswerten Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele in Hagnau:

Das Winzerhaus hat eine großzügige Gestaltung zur Begutachtung der Angebote.

Der Hagnauer Winzerverein: Produzent und Attraktion in Hagnau

Die entscheidende Rolle beim Weinbau spielt der Hagnauer Winzerverein, der eigentlich eine Genossenschaft ist. Die Anfänge gehen auf die Initiative des bekannten Pfarrers Heinrich Hansjakob zurück, der die erste badische Winzergenossenschaft ins Leben rief. Der Gründer war eine schillernde Persönlichkeit und ist überall in Hagnau präsent.

Der Laden und die Büros des Winzervereins liegen mitten im Hagnauer Ortszentrum. Hier im Winzerhaus kann man nicht nur die Weine der Region probieren und einkaufen, sondern auch mehr über die Geschichte und die Weinproduktion erfahren. In einem Raum, in dem Besprechungen und Verköstigungen stattfinden, wird auch das Andenken Heinrich Hansjakobs gepflegt. Hier wurde sein Arbeitsplatz mit Originalen nachgestellt. In einer Vitrine ist auch sein Markenzeichen zu sehen: Sein Hut ist sogar noch präsenter als er selbst.

Der Schreibtisch des Hagnauer Genossenschaftsgründers Heinrich Hansjakob

Tipp: Die Mitarbeiter im Winzerhaus bieten regelmäßig geführte Weinproben und Kellerführungen an. Die Termine sind im Hagnauer Veranstaltungskalender gelistet.

Winzerverein Hagnau, Strandbadstraße 7

Hagnauer Rebsorten und ihre Qualitätsweine

Das Bodenseeklima und die Böden an den meist nach Süden gelegenen Hängen sind hervorragend geeignet, um vielfältige Rebsorten anzubauen. Konkret sind das Spätburgunder, Müller-Thurgau, Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Gutedel, Riesling und Bacchus. Spätburgunder ist die bedeutendste rote Rebsorte in Hagnau. Der rubinrote Wein zeichnet sich durch fruchtige Aromen und milde Säure aus.

Besondere Beachtung verdient auch der Müller-Thurgau. Diese Weißweinrebsorte stammt vom Bodensee und wurde erst 1888 aus einer Kreuzung von Riesling und Madeleine Royale entwickelt. Der Wein ist nach ihrem Rebzüchter Hermann Müller aus dem Thurgau benannt. Ein Originalrebstock ist in Wädenswil am Zürichsee erhalten geblieben. Müller-Thurgau-Wein ist frisch und fruchtig, hat eine milde Säure und einen spritzigen und unkomplizierten Charakter.

Das Hagnauer Museum früher und heute

Das Hagnauer Museum ist schon als Gebäude ein wichtiges Symbol für Wein am Bodensee. Es trägt den Namen Hofmeisterei, was aus der Barockzeit herrührt, als das Haus gebaut wurde. Damals war es (zeitweise) Residenz der Abtfürsten von Weingarten, die hier Weingüter im Besitz hatten. Und was sollte besser vor dieses Gebäude passen als eine Statue von Heinrich Hansjakob, um die zentrale Gestalt zum Wein am Bodensee und dieses Gebäudes zu würdigen?

Heute sind hier die Gemeindeverwaltung, der historische Weinkeller und eben das Museum untergebracht, das auch die Weingeschichte in Hagnau dokumentiert. Hier lässt sich die gesamte Geschichte des Dorfes nachvollziehen. Beginnend mit Funden aus der Zeit, als hier auch Pfahlbauten standen und ab dem Mittelalter auch die Geschichte des Weines und sein Einfluss auf die Dorfentwicklung.

Unter der Hofmeisterei befindet sich der historische Weinkeller, der bis heute genutzt wird.

Das Museum in Hagnau ist aber auch ein Kunstmuseum, denn einige berühmte Künstler stammen von hier oder haben hier gewirkt. Das gilt insbesondere für Stephan Lochner, Julius Bissier und die Malerfamilie Zimmermann, denen 2024 eine Sonderausstellung gewidmet ist. Ein Besuch lohnt sich.

Hagnauer Museum • Im Hof 5

Pfarrkirche St. Johann Baptist

Es liegt ja auf der Hand, dass durch den Einfluss der Kirche auch die örtliche Kirche eine zentrale Rolle im eben von Hagnau spielt. Und auch wenn Johannes dem Täufer das Patrozinium geweiht ist, so spielt in Hagnau auch Johannes Evangelist („der Säufer“) eine wichtige Rolle. Und nicht nur er.

Doch zunächst zu Johannes, dem Evangelisten. Er ist (auch) ein Patron des Weines, wie sich aus zahllosen Darstellungen seiner Gestalt mit einem Weinglas leicht ablesen lässt. Sein Gedenktag, der 27. Dezember, wird durch die Segnung von Wein besonders hervorgehoben (Johanniwein). In Hagnau genießt er in Form einer Skulptur seines Hauptes (nicht des Täufers) besondere Relevanz. Denn diese Büste ist zentrales Symbol einer Prozession von Hagnau nach Münsterlingen in der Schweiz.

Die Seegrörne ist auch Thema im Museum; rechts eine Skizze der Büste Johannes‘ Ev.

Und zwar immer dann, wenn Seegfrörne ist. Das bedeutet, dass der Bodensee im Winter so stark zugefroren ist, dass ein paar Tausend Leute über das Eis das Haupt des Johannes in den befreundeten Ort tragen können. Die letzte Seegfrörne war 1963 und angesichts des Klimawandels liegt der Verdacht nahe, dass es die letzte war. Aber auch die Eisdecken davor fanden nur in Jahrzehnte langen Abständen vor. Es gibt also berechtigte Hoffnung, dass die geneigte Johannes Ev.-Statue wieder nach Hagnau zurückkommt.

Der letzte erhaltene Baumtorkel in der Nähe der Hofmeisterei.

Hagnauer Uferpromenade

Was wäre Wein am Bodensee ohne seine zahlreichen Promenaden? In Hagnau gibt es selbstverständlich auch ein. Vom Winzerhaus sind es nur ein paar Schritte, um den schönen Ausblick auf den See und die Alpen zu genießen. Auf dem Weg dorthin steht auch der letzte erhaltene Baumtorkel von 1744. Entlang der Promenade gibt es neben Blüten, Wasser und Bergen auch zahlreiche Restaurants mit direktem Blick auf den Bodensee. Aber auch der Ortskern ist sehenswert und hat sogar die traditionelleren Gasthäuser.

Tipps für Aktivitäten zum Wein am Bodensee rund um Hagnau

Skulpturenweg

Obwohl es keinen offiziellen Skulpturenweg gibt, lohnt es sich, die Augen nach älteren und neueren Skulpturen offenzuhalten. Sie sind überall im Ort präsent und haben meist direkt oder indirekt mit Hagnauer Wein zu tun. Insbesondere zeigen sie die Allgegenwärtigkeit des Gründerpfarrers Heinrich Hansjakob. Eines der Kunstwerke steht etwas außerhalb in den Weinbergen am Burgunderhof und stammt vom Meister der Satire Peter Lenk, der vornehmlich für seine Imperia in Konstanz bekannt ist.

Die Heinrich-Hansjakob-Figur von Peter Lenk auf dem Burgunderhof
Winzer Klaus Siebenhaller erklärt unter anderem die Messung der Süße eines Weins.

Der Winzerexpress

Zu den exklusiven Erlebnissen in Hagnau gehört eine Fahrt mit dem Winzerexpress durch die Weinberge rund um Hagnau. Das Gespann besteht aus Traktor und Anhänger für bis zu 12 Personen. Winzer Klaus Siebenhaller erzählt während der zweistündigen Fahrt Anekdoten und Wissenswertes über den Wein im Allgemeinen und in Hagnau im Speziellen. Selbstredend gehört eine Weinverkostung zu dieser amüsanten und fröhlichen Ausfahrt. Es gibt feste Termine, in die man sich einbuchen kann. Eine größere Gruppe kann den Winzerexpress auch exklusiv anfragen.

Spazieren und Wandern in den Weinbergen

Im Prinzip kann man in und um Hagnau einfach loslaufen, um schöne Eindrücke zu gewinnen. Es gibt aber auch einige ausgewiesene Wege, die eng mit Wein zusammenhängen. Der Panoramaweg oder Höhenweg führt durch die Weinberge von Hagnau nach Meersburg und bietet beeindruckende Ausblicke auf den Bodensee und die Alpen. Entlang des Weges gibt es Info-Tafeln, die vom Weinbau und der Geschichte der Region erzählen. Das sogenannte Rebhäuschen ist ein idyllisches Gebäude in den Weinbergen, ein beliebtes Fotomotiv und Symbol für den Weinbau und die Weingüter.

Von den vielen Hagnauer Figuren sollte eine besonders erwähnt werden, die gleichzeitig ein recht unscheinbares Dasein fristet. An den Wanderwegen innerorts steht auch der Brunnen mit einer Figur des heiligen Urban, dem Schutzpatron der Winzer, Weinberge und Küfer. Üblicherweise wird als solcher Papst Urban I. verehrt. Das Patronat für die Weinbauern wurde aber erst im Laufe der Jahre hinzugefügt. Hintergrund ist eine Verwechslung in der Tradition mit dem heiligen Urban von Langres.

Ein bisschen Bildungsfernsehen gibt aus auch auf dem Hagnauer Obst- und Weinwanderweg. Er beginnt am Winzerhaus von Hagnauer und führt auf einer 4 km langen Rundtour durch die Obstplantagen und Weinberge oberhalb von Hagnau. Unterwegs stehen lehrreiche Infotafeln zum Obstbau und Weinanbau.

Wein + Bodensee = Weinverkostung auf dem Schiff

Hagnau ist Haltestelle und Ausgangspunkt für Bootstouren auf dem Bodensee mit der weißen Flotte. Wer Wein und Bootsfahrt miteinander verbinden will, kann eine Schifffahrt auf dem Bodensee mit Weinverkostung buchen. Ein sehr entspannendes Sommer-Vergnügen, bei der Hagnau und die anderen Bodenseestädte auch vom See aus angeschaut werden.

Das Hagnauer Weinfest

Einmal im Jahr – immer Anfang August laden die Winzer und Weinbauern zum Hagnauer Weinfest ein. Rund um den alten Torkel werden dann Tische eingedeckt und die örtlichen Vereine versorgen die feiernde Gesellschaft mit Essen, Trinken und Musik. Das Fest am ersten August-Wochenende beginnt dann am Samstag um 17.00 Uhr und endet am Sonntag um 22.00 Uhr.

Übernachten in Hagnau

Hagnau bietet viele Übernachtungsmöglichkeiten. Im ganzen Ort verteilt gibt es Hotels, Gasthöfe, Pensionen, Ferienwohnungen, Appartements und Gästehäuser. Einen Überblick über die Unterkünfte, die Preise, Verfügbarkeit gibt es auf dem Übernachtungsportal der Gemeinde.

Auch Camper sind willkommen in Hagnau. Der Campingplatz liegt direkt am Seeufer. Direkt im Anschluss in Richtung Immenstaad gibt es einen weiteren Campingplatz. Wohnmobilstellplätze gibt es in Hagnau (außer auf den Campingplätzen) nicht. Die nächsten sind in Stetten (2 km) und in Meersburg (6 km).

Weitere Tipps in der Region gibt es unter dem Stichwort Bodensee.

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