Eigentlich will ich hier gar nicht lange um den heißen Brei herum reden. Das Jägerhaus in Fridingen ist einer meiner Lieblingsorte.
Das Jägerhaus bei Fridingen an der jungen Donau bietet Genuss pur mitten im Naturschutzgebiet Stiegelesfels.
Einmalige, naturnahe Lage
Neulich habe ich mich mit Kollegen über abgedroschene Tourismusphrasen ausgetauscht. Zum Zuge kam dabei auch: „idyllisch in ruhiger Lage“, weil dieser Ausdruck häufig „hinterm Mond mit mangelhafter Infrastruktur“ schönreden soll. Das Jägerhaus liegt aber wirklich idyllisch.
Und die nicht vorhandene Straße ist sicherlich kein Mangel, sondern ein Alleinstellungsmerkmal des Donautals zwischen Fridingen und Beuron. Ein phantastischer Ort mitten im Naturpark Obere Donau, zwischen den Felsen der jungen Donau gelegen unterhalb des Schloss Bronnen im Naturschutzgebiet Stiegelesfels.
Mit dem Auto kommt man hierher nur auf Schotterwegen und an Sonn- und Feiertagen ist die Zufahrt ganz verboten. Für Blogger etwas hart ist der nicht vorhandene Netzempfang, aber auch das ist hier eher ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, wenn man mal nicht dauernd abgelenkt wird.
Im Jägerhaus gibt es auch Gästezimmer. Das bietet sich insbesondere an, wenn man auf dem Donauradweg unterwegs ist, der direkt am Jägerhaus vorbei führt. Die einmalige Lage lockt nicht nur mich immer wieder zum Fotografieren an.
Im Herbst hat man hier als Fotograf leichtes Spiel.
Die Donaufurt kann im Sommer auch mit dem Fahrrad durchquert werden.
Hervorragendes Essen und rustikale Einrichtung
Wenn man hier durchs Donautal wandert, genießt man nicht nur die Natur rund ums Jägerhaus, sondern man sieht auch, woher das Fleisch für die leckeren Gerichte kommt. Die Zebus (indische Buckelrinder), die hier auf den Wiesen weiden, gehören zur Landwirtschaft der Familie Stehle und liefern die Basis für die Speisekarte.
Und wie es sich gehört, gibt es hier zu den passenden Jahreszeiten natürlich viel Wild. Besonders gerne esse ich das Feine Wild-Ragout aus Innereien. Im Jägerhaus gibt es auch Grillabende, bei denen dann ein ganzes Zeburind und ein Wildschwein auf den Spieß kommen.
Im Frühjahr gibt es dagegen Spargelabende. Aber auch die reguläre Speisekarte kann sich absolut sehen und schmecken lassen. Mein Tipp: Rouladen vom Zebu mit hausgemachten Spätzle.
Das Jägerhaus ist im übrigen schon wegen seiner Einrichtung besuchenswert. Rund um das geschnitzte Mobiliar und den Kachelofen gibt es in der alten und neuen Stube präparierte Tiere zu sehen und in der warmen Jahreszeit wartet ein großer Balkon mit Blick auf die Donau.
Im Jägerhaus werden auch viele Geschichten erzählt und die wenigsten davon sind Jägerlatein.
Je nach Anlass wird auch gekonnt eingedeckt. Hier hat Martine Stehle einen Tisch für Drehaufnahmen zu „Bauer sucht Frau“ gerichtet.
Wandern pur rund ums Jägerhaus
Wenn man mal so richtig seine Ruhe haben will, kommt man hier am besten außerhalb der Saison her. Selbst im Winter kann man im Jägerhaus das Essen und die Landschaft genießen.
Selbst wenn Teile der lokalen und zertifizierten Wege witterungsbedingt gesperrt sein sollten, gibt es immer noch genug Möglichkeiten. Zwei Routen am Jägerhaus will ich Euch vorstellen:
Wandertipp 1: Beuron – Jägerhaus (ca. 8 km)
Beliebt ist ein ausgedehnter Spaziergang von Beuron ins Jägerhaus. Er bietet sich als ideale Ausflugsroute an, wenn man z.B. mit dem Wohnmobil auf dem Stellplatz in Beuron an der alten Holzbrücke steht. Man sollte aber den Weg am Donauufer nur auf dem Rückweg benutzen.
Auf dem Hinweg gibt es einen sehr schönen Weg vom Parkplatz am Kloster in Beuron. Man folgt hier einfach erst einmal dem Beuroner Jakobsweg, den man leicht an der Pilgerfigur findet. An der Klostermauer geht man entlang bis zum Beginn des Kreuzwegs und folgt ihm ins Liebfrauental.
Hier passiert man die Lourdesgrotte und steigt dann hoch auf die Bronner Wiese, vorbei am Gallus-Hof (der früher von Mönchen bewirtschaftet wurde). Man bleibt weiter auf dem Jakobsweg bis man das Schloss Bronnen passiert hat.
Nun folgt man der Beschilderung „Naturdenkmal“ nach rechts, wo es den Berg hinunter geht. Hier findet man die schöne Bronner Höhle. Geht man weiter ab kommt man direkt am Jägerhaus an.
Eine Abkürzung kann man nehmen, wenn man am Ende der Bronner Wiese gleich rechts abbiegt und durch die Schlucht zum Jägerhaus hinunter steigt.
Der Gallus-Hof auf der Bronner Wiese
Die Bronner Höhle liegt direkt oberhalb des Jägerhaus.
Wandertipp 2: Auf der Donaufelsen-Tour (15,4 km)
Das Jägerhaus liegt auch an einem Premiumwanderweg. Die Donaufelsen-Tour gehört mit zum besten, was man sich vorstellen kann, wenn es darum geht, Wandern und vielfältige Naturerscheinungen miteinander zu verbinden.
Das Schloss Bronnen kann man zwar nicht besuchen, aber es ist immer schön anzusehen.
Der Stiegelesfels hat den Namen für das Naturschutzgebiet geliefert
Auf dem Donauradweg dürfen grundsätzlich keine Autos fahren. Wer mit dem PKW anreist, muss dies über Bergsteig/Fridingen oder über Buchheim machen. Aber: an Sonn- und Feiertagen ist auch hier die Zufahrt durch Schranken geschlossen.
Aktuelle Infos zu Öffnungszeiten und Angeboten gibt’s auf der Website des Jägerhauses.