Herzstücke am Bodensee mit Inhaltsverzeichnis

Lesetipp: Herzstücke am Bodensee

Buchbesprechung: Herzstücke am Bodensee von Alexander Pohle, Ulrike Niederer und Stefan Blank

Die Herzstücke am Bodensee versprechen – wie alle Bücher der Reihe – authentische Einblicke in die Region abseits der Touristenströme. Die Entdeckungsreise der Autoren- und Fotografen-Trias Alexander Pohle, Ulrike Niederer und Stefan Blank führt einmal rund ums Schwäbische Meer.

Das Inhaltsverzeichnis ist etwas gewöhnungsbedürftig. In zweifacher Form will es Leser orientieren. Der mit Klappen ausgestattete Umschlag enthält vorne eine Karte, auf der die Nummern der 100 besuchenswerten Orte eingedruckt sind. Die Nummern sind unterschiedlich gefärbt, aber die Farbcodierung erschließt sich zunächst nicht.

Beim weiteren Blättern zeigt sich: Die Farben stehen für Themen, die wiederum mit eigenen Übersichten eingeleitet werden. Konsum, Wellness, Kultur und Outdoor heißen die Dachbegriffe, von denen der letzte mit 35 Tipps den größten Raum erhält. Die einzelnen Titel sind metaphorisch stark, aber: in den wenigsten Fällen wird der Ort genannt, was wiederum das Zurückblättern zur Karte erzwingt.

Herzstücke am Bodensee zwischen Tipps und Tourismus

Die einzelnen Herzstücke erhalten in der Regel zwei Seiten: eine mit Bildmaterial, die andere mit Beschreibung und Adresse. Trotz der ungelenken Organisation halten die einzelnen Herzstücke, was sie versprechen: Sie sind zugleich typische und besondere Tipps, um den Bodensee an Orten kennen zu lernen, die den touristischen Massen (noch?) nicht so bekannt sind.

Die Autoren liefern auch hintergründige Geschichten zum lokalen Geschehen, um tiefere Einblicke in das Porträtierte zu geben. Die Herzstücke am Bodensee lassen sich also auch durchaus als See-Lesebuch nutzen, auch wenn es vor Ort rund um den See immer schöner sein wird. Hier gibt es dann beispielsweise Hinweise auf unbekannte Wanderrouten, kunstvolle Wassertürme, ungewöhnliche Künstlerstätten oder Privatmuseen mit Nischenthemen.

Die bildstarke Präsentation bemüht zwischendurch auch Floskeln aus dem Tourismus-Marketing. Beispiel: im Sommerlust können Gäste einfach mal die Seele baumeln lassen“. Heißt das, ich soll mich aufhängen? Lieber nicht, denn es gibt noch viel mehr ungewöhnliche Gastronomie-Tipps.

Besonderen Wohlstand muss man für schöne Erlebnisse gar nicht unbedingt mitbringen. Auch wenn der ganze See sehr häufig eine Understatement-Promenade ist, gibt es auch viele Möglichkeiten, sich ohne große Unkosten an der einmaligen Seestimmung zu erfreuen. Dazu haben auch die Autoren einige Tipps parat, die kostenfrei besucht werden können.

Das alles untermauert den Anspruch, „Besonderes abseits der bekannten Wege“ vorzustellen und es lohnt sich, die anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten im Buch zu überwinden. Denn die Tipps zeichnen tatsächlich ein herzliches Porträt des Schwäbischen Meeres.

Herzstücke am Bodensee, 192 Seiten, ca. 120 farbige Abbildungen, Format 12 x 18,5 cm, Klappenbroschur, München, Bruckmann 23.2.22, ISBN: 9783734321672, 14,99 €, direkt beim Verlag bestellen.

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