Wer die Hirsch-Brauerei Wurmlingen besucht, betritt die führende Brauerei an der Jungen Donau. Regional bedeutet hier tatsächlich Nähe zu den Bierliebhabern.
Der Hirsch-Brauerei Wurmlingen gelingt etwas, wovon die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in letzter Zeit nur träumen kann. Sie gewinnt regelmäßig Medaillen bei Welt- und Europa-Meisterschaften. Bei den konkurrenzstärksten Wettbewerben der Welt, dem European Beer Star und den World Beer Awards gibt es in den meisten Fällen eine Gold- oder Silbermedaille in den Nationenwertungen.
Die Kontinuität im Siegen zeigt die beständige Qualität der Hirsch-Brauerei. Am besten schneiden dabei häufig die Weizen-Biere ab, auch das Helle gehört zu den besten seiner Art. Würden die nationalen DLG-Prämierungen nicht strengen Qualitätsregeln unterliegen, könnte man glauben, die Wurmlinger Brauer hätten ein Abonnement bestellt. Dahinter steckt jedoch viel harte Arbeit.
Beim Brauen und der Weiterentwicklung der Produktpalette ruhen sich die Wurmlinger Biermacher nicht auf den längst erworbenen Lorbeeren aus. Nicht ohne Grund prangt auf den hauseigenen Lastwagen (und auch anderswo) der Slogan: „Das Gold unserer Heimat“.
In der Hirsch-Brauerei ist Brauen Goldschmiedekunst
Die Hirsch-Familie pflegt ein Näschen für Entwicklungen und Aromen, um dem Bierbrauen in Vielfalt, Geschmack und Qualität Leben einzuhauchen.
Die Hirsch-Brauerei schafft sich stets neue Absatzmärkte, die Strategie harmoniert mit den allgemeinen Trends zu Regionalität, Natürlichkeit und Gesundheit. Vor Ort begrüßt die Hirsch-Familie die Gäste in der Bierwelt aus Brauereigaststätte, Lädele, Biermuseum und Seminar-Brauerei zu Themenevents rund ums heimische Bier.
Dazu gehören Brauereiführungen, Feste, Biermenüs oder die kreativen Brauseminare, bei denen Gäste in das alte Handwerk eingeführt werden.
Nie ist man der Bierqualität so nahe wie am Zwickel. So heißt nicht nur der kleine Zapfhahn direkt am Lagerfass, sondern in der Hirsch-Brauerei auch eine der Biersorten. Der unfiltrierte Gerstensaft kann während einer Führung direkt neben der hauseigenen Quelle verkostet werden.
Die Hirsch-Brauerei Wurmlingen spielt in der Bierregion Junge Donau eine besondere Rolle. Sie ist eigentlich eher Seinswelt denn industrielle Erzeugerstätte. Kein Wunder also, dass man sich auch über die unternehmerischen Notwendigkeiten hinaus für Vereine, Sport, Kultur und Tourismus engagiert.
Während der zentralen Feier anlässlich des 500jährigen Jubiläums des deutschen Reinheitsgebotes in Baden-Württemberg präsentierten die „Brauer mit Leib und Seele“ zum Weizenbieranstich ihre Qualitätsvorstellungen für regionale Biere. Unabhängigkeit, Handwerk, Vielfalt, Regionalität, kontrollierte Ökologie und Förderung der Bierkultur heißen hier die Werte und Selbstverpflichtungen.
Die Hirsch-Brauerei Wurmlingen gibt es seit 1782
Unbestritten nimmt Bier an der Jungen Donau eine besondere Rolle ein. Die Hirsch-Brauerei Wurmlingen gehört dabei zu den Akteuren, die auch einen besonderen Beitrag zur Geschichte des Bieres an der Donau beigetragen hat. Angefangen hat alles, als 1782 der damalige Wirt Ludwig Eble aus der Schildwirtschaft eine Brauereiwirtschaft machte.
Dieser Schritt verschaffte ihm allerdings so viel Anerkennung, dass er sich auch nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen konnte. Die Benediktiner von St. Blasien riefen ihn als Berater nach Grafenhausen, um das Rothe Haus auch um eine Brauerei zu erweitern. Entgegen der befristeten Verträge behielt man Ludwig Eble als Chefbrauer und Pächter.
So entstand später die Badische Staatsbrauerei Rothaus. Die Hirsch-Brauerei Wurmlingen blieb dennoch bis heute im Besitz der Familie, deren Name durch familiäre Veränderungen von Eble zu Zepf und von Honer zu Lemke wechselte. Mehr über die Geschichte des Bieres an der Donau.
Die Wurmlinger Bierwelt: Lernort, Treffpunkt, Museum
Gastfreundschaft als Teil des Kulturgutes Bier demonstriert die Hirsch-Brauerei Wurmlingen in ihrer Bierwelt. Die Kombination aus Brauereigaststätte und Eventbereich bietet Platz für Bierkultur zwischen Feierabendhalbe und Bier-Menü, Führungen durch die Produktion und Brauseminare auf einer kleinen Anlage im traditionsreichen Ambiente des Bier-Museums.
Tradition, Handwerk und Regionalität sind die drei wichtigsten Leuchttürme, um das mittelständische Unternehmen in Zeiten rückläufigen Konsums zukunftsfähig zu halten. Experimentierfreude und Erfindungsreichtum gehören auch dazu. Und die Transparenz bei der Produktion schafft Einblicke und Vertrauen in die Hirsch-Brauerei.
Die Brauseminare begleitet Karl Marx (weder verwandt noch verschwägert). Der pensionierte Braumeister kennt viele Geschichten rund ums Bier, die er seinen Gästen gerne erzählt.
Bei einem Brauseminar in der Hirsch-Brauerei werden ausschließlich obergärige Biere hergestellt. Das liegt daran, dass die Gärung dieser individuellen Sonderbiere in der Wurmlinger Bierwelt, also bei Zimmertemperatur, stattfindet. Für eine untergärige Sorte bräuchte der Gärbottich (zugleich der Sudkessel) eine zusätzliche Kühlung, auf die man hier verzichtet hat.
Man sucht laufend nach neuen Bierprodukten und schafft es immer wieder, sogar neue Zielgruppen für das Traditionsgetränk zu gewinnen, die bisher mit Bier wenig am Hut hatten. So sagt man beispielsweise, dass das Donauradler mit natürlicher Zitrone so manche Frau zum Biertrinken bekehrt hat.
Die Hirsch-Brauerei Wurmlingen braut die Fasnet ein
Am Dreikönigstag beginnt traditionell die schwäbisch-alemannische Fasnet. Etwas anders verhält sich das in Wurmlingen. Hier beginnt die Fasnet bereits am 5. Januar abends mit dem rituellen Einbrauen in der Hirsch-Brauerei. Dazu werden etwa 20 Vertreter derjenigen Zunft eingeladen, die das Jahrestreffen des Narrenfreundschaftsrings Schwarzwald-Baar-Heuberg ausrichtet.
In Wurmlingen wird die Fasnet nicht eingeschellt, sondern eingebraut, biergetauft und die Brauer werden losgesprochen. Thorsten Jauch, Chefbrauer in der Hirsch-Brauerei Wurmlingen, ist auch für Narreteien zuständig. Und die Hopfensau, das traditionelle Fasnetsbier der Hirsch-Brauerei Wurmlingen, wird angestochen.
In der Fasnet ist es wie im richtigen Leben: die einen trinken und singen und die anderen gehen ihren Vergnügen nach. Also werden erst einmal die Aufgaben für Brauer, Mälzer, Schriftführer, Laboranten, Putzen, Marketinger und Chef verteilt. Zum Einstand gibt es natürlich Hopfensau.
Die Wurmlinger Hopfensau zeichnet sich erst einmal dadurch aus, dass sie einem nicht mit einer Saublodr ins Gesicht klatscht. Vom Bierstil her gesehen handelt es sich beim Narrengold um ein naturtrübes Dunkles, das von der Hirsch-Brauerei ausschließlich zur Fasnet gebraut wird. Nicht nur wegen der Saisonalität ist sie exklusiv. Sie schmeckt – oh, Überraschung! – saulecker.
Ein Brauseminar ist grundsätzlich keine trockene Angelegenheit. Zur Bierwelt in der Hirsch-Brauerei gehört auch das Bier-Museum, in dem man der Biergeschichte in der Region auf die Spur kommen kann. Zu den Spaß-Spielen gehört das Bügeln, bei dem möglichst schnell möglichst viele Bügelflaschen verschlossen werden müssen.
Fazit: die Hopfensau braucht gemischtes Publikum aus rührenden und geläuterten Persönlichkeiten, damit sich etwas zusammenbraut. Den Treber kriegt der Eber – und auch die Sau, aber nur die ungehopfte.
Alkoholfreies Bier: Regelmäßig mäßig bedeutet „saugsund“
Thorsten Jauch, Chefbrauer der Hirsch-Brauerei Wurmlingen und nach eigener Aussage „seit 45 Jahren mit wenig anderem als Bier beschäftigt“ beschäftigt sich auch seit fast 20 Jahren mit alkoholfreiem Bier. Im Gespräch mit ihm kommt so manche Überraschung zu Tage.
Zur Frage, was alkoholarme Biere ausmacht, schickt er voraus: „Vollbiere mit rund 5 Prozent Volumen-Alkohol sind und waren nie die einzigen Braukreationen, die in Brauereien hergestellt wurden. Leichtbiere waren früher sogar üblich, gerieten dann aber in Vergessenheit.“
Seit rund zehn Jahren erleben alkoholarme Biere insbesondere unter den Weizenbieren eine Renaissance. Dasselbe gilt für alkoholfreie Biere mit maximal 0,5 Prozent, die auf verändertes Konsumverhalten eingehen. Was hat es mit diesen Bieren auf sich?
Gleich zu Beginn steigt Thorsten Jauch bei einem Aspekt ein, der für die meisten Menschen der wichtigste ist: die Gesundheit. Forschungsreihen mit 3000 Probanden über drei Jahre haben das eine oder andere Überraschende Ergebnis hervorgebracht.
Im rechten Maß wird Bier zunehmend als gesundheitsfördernd eingestuft. „Man hat festgestellt, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 40 Prozent sinken, wenn man regelmäßig mäßig Bier trinkt.“ Auch als „Demenz-Blocker“ wurde Bier identifiziert, weil es das Gehirn anregt und die beruhigende Wirkung des Hopfens steht außer Frage.
Zu erforschen gibt es nach wie vor viel, doch für Thorsten Jauch steht fest: „Bier macht schlau und schön“.
Die These, alkoholfreies Bier sei grundsätzlich gesünder, könnte also als Ideologie floppen. Dennoch werden sie immer beliebter und man fragt sich vielleicht, ob das überhaupt Bier ist, schließlich gehört das Vergären der gehopften Maische zum Bier wie der Punkt zum i.
Thorsten Jauch erklärt, dass es grundsätzlich zwei Verfahren gibt, um alkoholfreies Bier herzustellen. Beim einen entzieht man einem Vollbier den Alkohol, beim zweiten wird der Gärprozess vor der Entstehung von Alkohol unterbrochen. „In der Hirsch-Brauerei Wurmlingen wird das zweite Verfahren angewendet“, sagt Thorsten Jauch.
Dann ist aber außer dem Hinweis, dass auch die alkoholarmen Biere nach dem Reinheitsgebot hergestellt werden, schon Schluss mit den Einblicken in die Bierwelt hinter der Bierwelt. „Ich bin froh, dass es das Reinheitsgebot gibt“, bekennt Thorsten Jauch, „Reinheitsgebot ist Verbraucherschutz“. Fest steht: alkoholfreies Bier ist auch Bier.
Thorsten Jauch empfiehlt bei einem Wirtshausbesuch erst einmal ein alkoholfreies Bier gegen den großen Durst zu trinken und erst anschließend alkoholhaltige Biere zu bestellen. Zum Wohlfühlen gehört aber auch die Geselligkeit. Bei Thorsten Jauch merkt man das schon beim Einschenken. Ruhe und Fröhlichkeit ziehen ein.
Die Hirsch-Brauerei Honer in Wurmlingen ist auch ein interessantes Ziel für Wohnmobilisten, die Bier an der Jungen Donau zu ihrem Reiseziel machen. Hier gibt es Übernachtungstipps für Reisende mit Wohnmobil.