Märzenbecherblüte an der Donau

Wanderungen zur Märzenbecher-Blüte im Oberen Donautal und auf der Schwäbischen Alb

Die Märzenbecher-Blüte ist ein faszinierendes Naturschauspiel für Wanderungen entlang der Jungen Donau und der Schwäbischen Alb.

Die Märzenbecherblüte zieht jährlich einen ganz eigenen Kreis von Bewunderern an. Naturkundige Blumenfreunde pilgern Jahr für Jahr zu den schönen Blütenteppichen in den feuchten Niederungen des Durchbruchstals der Donau am südwestlichen Ende der Schwäbischen Alb. Wer immer sich im März ein paar freie Stunden gönnen kann, sollte daran teilnehmen.

Märzenbecher – und damit sind hier Frühlingsknotenblumen gemeint – sind wunderschöne Sendboten des Frühlings. Wenn einerseits die Sonne beginnt, wieder stärker zu wärmen und andererseits die schattigen Wälder das Sprießen noch hemmen, können Märzenbecher ihre Zähigkeit gegen Kälte und ihre Schönheit des Blühens ausspielen.

Wo gibt es Märzenbecher?

Auf diese Frage bekommt man bei Suchmaschinen in Baden-Württemberg sehr lokalpatriotische Antworten. Egal, ob Wolfstal, Eselsburger Tal, im Autal, im Rötelbachtal oder im Lonetal. Uni sono heißt es: „Hier bei uns“. Dies gilt aber auch für das Donautal. Wir verraten einige Stellen, an denen während eines Spaziergangs die Märzenbecher bestaunt werden können.

Zu den Blüten-Traumorten gehören das Hintelestal bei Mühlheim an der Donau, das Lippachtal bei Mahlstetten, der fürstliche Park in Inzigkofen, der Wartenberg in Geisingen und das Donautal in Beuron.

Märzenbecher

Märzenbecherblüte im Hintelestal

Auf einem ca. sieben km langen Rundweg durch das Hintelestal bei Mühlheim an der Donau gibt es einige Besonderheiten zu entdecken.

Wenn man das Tal betritt, fragt man sich eher, wie angesichts der ersten spärlichen Sonnenstrahlen in der wilden, vermoosten und engen Talsohle mit seinen Felsen, in deren Schatten immer noch Schneereste liegen, schon etwas wachsen soll.

Doch mit einem Mal eröffnet sich dem Auge ein Meer von Märzenbechern, die sich zu Tausenden wie kleine Lichter auf den dunklen, braunen Böden zeigen. Märzenbecher, so weit das Auge reicht, die ebenso schnell wieder verschwinden, sobald man das Hintelestal wieder verlässt.

Donautal bei Mühlheim

Der Rundweg beginnt am Friedhof von Mühlheim an der Donau, zu dem bereits zwei schöne alte Kapellen, die Galluskirche und die Veitskapelle gehören. Man erreicht den Parkplatz über die Straße Richtung Kolbingen. Am Edeka rechts und anschließend gleich wieder links abbiegen. Am Ende der Straße kann man parken und loslaufen.

Märzenbecher im Hintelestal

Man geht dabei zunächst ein Stück auf dem Wanderweg, der hier durchkommt. Bereits beim Aufstieg sieht man zahlreiche Pflanzen, ehe man die Felsenhöhle erreicht und später auf dem Gelben Felsen und anderen Stellen schöne Aussichten auf das Donautal genießen kann.

Anschließend kommt ein ruhiges Stück Weg im Wald, von dem aus man nach etwa zweieinhalb Kilometern von oben ins Hintelestal einsteigt. Man durchläuft das komplette kleine Nebental und mündet unten wieder ins Donautal ein.

Nun geht es ein Stück auf dem Donauradweg zurück zum Friedhof. Auch hier wunderschöne Anblicke der Felsenlandschaft, die Wacholderheide und immer wieder brache Abschnitte der Donau, in denen Biber ihr Zuhause haben.

Märzenbecher am Wegrand in Beuron

Er gehört eigentlich zu den Klassikern der westlichen Schwäbischen Alb: der Donauradweg zwischen Klosterparkplatz und Jägerhaus. Im Sommer stark bewandert und befahren, ist dieser drei Kilometer lange Abschnitt Anfang März noch ruhig.

Eine ca. 6 km lange Tour zeigt alle Schönheiten dieser Landschaft. Der Rundweg beginnt in Beuron und führt vorbei an der Klostermauer in Richtung Buchheim ins Liebfrauental zur Lourdesgrotte.

Märzenbecher

Von hier geht’s weiter über die Bronnenwiese bis unterhalb von Schloss Bronnen, von wo man den steilen Weg ins Donautal zum Jägerhaus hinabsteigen kann. Der Rückweg ist dann auf dem Donauradweg möglich, wo man in den erweiterten Uferwiesen der Donau die glockenförmigen Blüten bestaunen kann.

Wer in diesem autofreien Abschnitt des Durchbruchstals der Donau eine große Wanderung machen will, sollte die Donaufelsen-Tour in Betracht ziehen. Sie lässt sich entlang des Donauradwegs und des Naturlehrpfades über Beuron ziehen.

Im Duett mit Efeu im fürstlichen Park in Inzigkofen

Klösterliche Atmosphäre gibt es auch in Inzigkofen. Eine besondere Atmosphäre finden Spaziergänger im Fürstlichen Park in Inzigkofen vor. Die weißen Blüten zeigen sich hier scharenweise zwischen den efeuumrankten Bäumen des Amalienparks. Dieses Duett aus Melancholie und Frühlingserwachen geben dem Park einen besonderen Zauber.

Kirche mit Märzenbecher

Die ersten Sonnenstrahlen bei einem Spaziergang rund um das Kloster, die Teufelsbrücke und den Amalienfelsen stärken die Vorfreude auf die warmen Monate. Sogar an der Gemeindekirche am ehemaligen Kloster in Inzigkofen wachsen Märzenbecher auf der Wiese vor der Pfarrkirche.

Märzenbecher-Blüte auf dem Wartenberg

Der Wartenberg bei Geisingen ist während der Märzenbecher-Blüte rund um die Burg Wartenberg ebenfalls übersät mit den lieblichen Glöckchen. Hier gibt’s darüber hinaus noch wundervolle Aussichten auf die Hochebene der Baar.

Noch mehr (Lese-)Tipps

Einen weiteren Märzenbecher-Hotspot gibt’s im Wolfstal bei Lauterach. Dernier Cri in Sachen Märzenbecher ist seit 2023 in Bad Überkingen ein „Après Wandern“ mit Fressbuden bei den Märzenbechern, also mit Märzen bechern. Bloggerin Kathleen berichtet über die Bad Überkingen – Rundwanderung. Und die Stadt Herbrechtingen verweist darauf, dass 10 Prozent des baden-württembergischen Bestandes im Eselsburger Tal blühen.

Die Blüte der Frühlingsknotenblume ist einer von vielen Blütenträumen, die der Frühjahr für lebenshungrige Augen parat hält. Eine Zusammenstellung solcher Blütenträume gibt es bei Bloggerkollegin TravelSanne. Hier geht’s lang für Freunde der Zauberhaften Mandelblüte in Baden-Württemberg.

Mehr Tipps für Spaziergänge und Wanderungen in Süddeutschland gibt auf der tourstory.de-Wanderseite.

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