111 Orte in Oberschwaben (Cover) und Steinhausen

111 Orte in Oberschwaben, die man gesehen haben muss (Tipp)

Ein neues Buch über die Eigenheiten Oberschwabens zwischen Barock und Benzin.

Zuweilen fällt ja das geflügelte Wort, dass bei berufenen Personen der Name auch Programm sei. Bei Erwin Ulmer, der im Emons Verlag seinen neuen Entdeckungsführer “111 Orte in Oberschwaben, die man gesehen haben muss” auflegt, stimmt das insofern nicht, als Ulm keines der 111 Ortsporträts gewidmet ist, durch die Erwin Ulmer seine Heimat Oberschwaben vorstellt. Das mag daran liegen, dass er Ulm (und um Ulm) einen eigenen 111 Orte-Band gewidmet hat. Sein Oberschwaben ist nicht identisch mit dem einstigen Suevia Superior, sondern er widmet sich voll und ganz dem ländlichen Raum zwischen Bodensee, Donau und Iller. Nachdem er in der Reihe auch seine Entdeckungen in 111 Orten an der Oberen Donau bekannt gemacht hat, widmet er sich nun seiner unmittelbaren Heimat Oberschwaben.

Oberschwaben für Neugierige

Ein bisschen lässt sich Oberschwaben bereits im Buch entdecken, denn jeder Artikel ist mit einem ganzseitigen Foto illustriert. Oberschwabens westlichste Entdeckung liegt demnach ebenfalls an der jungen Donau, genau gesagt in Mühlheim, wo nicht nur der felsenumgarnte Donaudruchbruch so richtig beginnt, sondern auch im Wartesaal des ehemaligen Bahnhofs ein professionelles Theater beheimatet ist. Bleibt man an den Ausdehnungen der Himmelsrichtungen, folgen im Norden das vom Schwäbischen Heimatbund unterhaltene Kalkofen-Museum in Obermarchtal, im Osten das Glasmacherdorf in Leutkirch und im Süden das Schloss Achberg mit seinem für das ganze Buch typischen Kontrast aus historischem Ambiente und modernem Hotspot. Diese vier markieren den Gesamteindruck, es handele sich um einen Kulturführer, der Bekanntes und Unbekanntes ebenso zu vereinen weiß wie die Vielfalt des oberschwäbischer Lebensbereiche. So sind in der Heiligenlandschaft des traditionell katholischen Oberschwabens in fast twitterartigen Kurzartikeln religiöse Highlights ebenso vertreten wie traditionelles Handwerk, die Ursprünge der Industriegesellschaft, künstlerisch-kultureller Eigensinn, kulinarische Eigentümlichkeiten und landschaftliche Kleinodien. Kaum ein Artikel kommt dabei ohne Namen aus, und gerade durch diese Nähe zu konkreten Personen malt Erwin Ulmer ein Bild von Oberschwaben, das die Eigenart seines Menschenschlags ausgedrückt. Oberschwaben bleibt in Freud und Leid stets eigentümlich liebenswert.

Die einzelnen 111 Orte in Oberschwaben sind alphabetisch geordnet und deshalb leicht aufzufinden, sei es, weil man seine Deja Vus finden will, sei es weil man wissen will, was sich am Zielort befindet. Die Kennerschaft Erwin Ulmers ermöglicht es, auf eine ausgewogene Mischung aus bekannten Highlights und Geheimtipps zurückgreifen zu können.

Cover: 111 Orte in Oberschwaben... Erwin Ulmer: 111 Orte in Oberschwaben, die man gesehen haben muss

Mit zahlreichen Abbildungen
Broschur, 13,5 x 20,5 cm, 240 Seiten
ISBN 978-3-7408-0860-0
Euro 16,95

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