Merkt des guten GEschmacks die slow food messe in stuttgart

Auf dem Markt des guten Geschmacks: Slowfood auf der Messe in Stuttgart

Der Markt des guten Geschmacks ist die Slowfood-Messe in Stuttgart, die vom 4. bis 7. April ausgewählte Kulinarik zeigt.

Freunde saisonaler und regionaler Erzeugnisse mussten lange warten, bis der nächste Markt des guten Geschmacks – die Slow food-Messe in Stuttgart stattfindet. Doch jetzt ist die Kulinarik-Messe mit den besonderen Produkten aus der Welt der natürlichen Zutaten und Aromen wieder da – mit alten und neuen Entdeckungen.

Der Stuttgarter Markt des guten Geschmacks ist die Slowfood-Messe im Südwesten der Republik. Mit der Veranstaltung sind verschiedene Anliegen verbunden. An erster Stelle steht hier freilich die Tatsache, dass man sich informieren muss, wenn man über gesunde Ernährung Bescheid wissen will. Denn die Industrialisierung der Lebensmittelwirtschaft hat zwar zu Versorgungssicherheit geführt, aber nicht unbedingt zu besserer Nahrung. Die Messe in Stuttgart ist ein guter Anlass, in eine Welt aus handwerklicher Produktion natürlicher Rohstoffe bei gleichzeitiger Ressourcenschonung einzutauchen.

Die Welt besonderer Getränke entdecken

Getrocknete Slowfood-Zwetschgen

Die Aussteller werden nur unter den Slowfood-Prämissen zugelassen, sodass Besucher sicher sein können, qualitätsvolle Produkte kennenzulernen. In der Pressemitteilung heißt es dazu: “Alle dort angebotenen Produkte durchlaufen die Qualitätsprüfung von Slow Food Deutschland. Diese umfasst eine handwerkliche Herstellung, das Weglassen fast aller Zusatzstoffe und eine ressourcenschonende Erzeugung und Verarbeitung. [Das] erfordert handwerkliches Können, lange Erfahrung, umfassendes Wissen und Liebe zum Produkt.”

Tomaten und Oliven
Regionale Produkte aus der ganzen Welt gibt es auf dem Markt des guten Geschmacks

Bekannte Gesichter: auf Bewährtes vertrauen

Zu den Ausstellern auf der Messe “Markt des guten Geschmacks” gehören Erzeuger, über die hier regelmäßig berichtet wird. Dazu gehört als gesamte Region das Streuobstparadies, von der Jungen Donau die Brauereien. Die Hirschbrauerei Wurmlingen (Halle 1H12) hat wie viele andere die Bier-Geschichte an der jungen Donau mitgeprägt. Bei der Schaffung von Genussgetränken und Essensbegleitern sind alkoholfreie Kreationen immer mehr gefragt. Bei der Gault & Millau-Preisverleihung 2024 wurde Jörg Geigers Serie “Grad°Wanderung – mehr als alkoholfreier Wein” ausgezeichnet. Von den veredelten alkoholfreien Weinen aus der Serie wurde insbesondere der trockene “32 Grad Riesling | Apfel | Kräuter” mit der maximalen Punktzahl fünf prämiert. Die Manufaktur Jörg Geiger ist auf dem Markt des guten Geschmacks in Halle 1N11 zu Gast.

Im Trend: alkoholfreie Essensbegleiter und Drinks

Wer immer seinen Gaumen verwöhnt, wird auf dem Markt des guten Geschmacks fündig. Rohstoffe werden regional nicht nur direkt vermarktet, sondern auch zu besonderen Köstlichkeiten veredelt. Ob Craft-Bier, Wein, Destillate, oder Liköre oder Wasser, Säfte, Limonaden, Kaffee und Tee – die Slow Food Messe ist vier Tage lang ein Kennenlern-Parcours für kulinarischen Reichtum.

Limonaden und Wermut an alter Lampe
Verbindet Lifestyle und Limonade: Rosebottel aus Ulm

Zu den hochwertigsten Vertretern alkoholfreier Essensbegleiter gehört Rosebottel aus Ulm. Auch in dieser Manufaktur stecken ausschließlich natürliche Aromen in den hauseigenen Essenzen. Wer sich schon einmal mit Mazeration beschäftigt hat, wird den Essenzen von Rosebottel mit Respekt begegnen.

Bio ohne Bebbr? Es muss nicht unbedingt Bio-zertifiziert sein

Messen wie der Markt des guten Geschmacks sind ideale Orte zu fachlichen Gesprächen. Hinter guten Erzeugnissen stehen zahllose Themen. Bezüglich der Bio-Zertifizierung gibt es nicht wenige landwirtschaftliche und veredelnde Betriebe, die zwar hochwertige, natürliche und pestizidfreie Produkte verwenden und/oder herstellen, diese aber nicht bio-zertifizieren lassen.

Obstbauer und Brenner auf dem Markt des guten Geschmacks
Bei Weber Destillate gibt es eine breite Produktpalette aus gebranntem Obst.

Einer von ihnen ist die Destillerie Weber im Schwarzwald. Der Familienbetrieb in dritter Generation verantwortet die gesamte Kette vom Obstbau bis zum fertigen Produkt. Das ist an sich schon ein Nachhaltigkeitskriterium, das in einer kreativen und vielseitigen Produktpalette aus Destillaten, Wermut und Likören gipfelt. Die Philosophie und Prinzipien der Produktion machen die Webers transparent. Dennoch verzichten sie auf eine Bio-Zertifizierung. Knowhow und Gewissen wiegen hier stärker als die Erfüllung formeller Vorgaben, deren Kriterien teilweise unvollständig sind.

Kleinodien der Mixologie

Zwei Verkäufer an einem Stand.

Auf den Arbeitsaufwand und die Kosten einer Zertifizierung verzichtet auch pHenomenal Drinks aus Hamburg. Die Geschichte des mixologischen Duos Hendrik Schaulin und Peter Hundert ist eine Geschichte des Werdens, nicht einer strategischen Gründung. Aus ihren Versuchen und dem Faible für Getränke entstanden zunächst ein Tonic-Sirup und anschließend weitere Sirupe, Wermut-Aperitifs wie der Negroni.

Die beiden stammen aus der Werbebranche und feiern ihren Werdegang selbstironisch mit: “Nach der Agentur kommt der Schnaps”. Auf dem Markt des guten Geschmacks entstand auch schnell der gute Draht, sodass der Genuss einherging mit fachlichem Austausch. Solche Kleinodien sind üblicherweise nicht leicht zu finden, aber auf der Slowfood-Messe in Stuttgart kann man sie entdecken.

Frau zapft Brotbier
Kulinarisches Schmankerl von der Schwäbischen Alb: Brotbier von Gruibinger

Was ist nochmal flüssiges Brot?

Erwähnung finden sollte unbedingt das Brotbier von Gruibinger Bier. Treberbrot haben die meisten schonmal gehört. Hierbei wird einem Brotteig geläuterte Malzmaische aus dem Sudkessel beigemischt. Beim Brot wird dieser Gedanke an eine vollständige Verwertung von Erzeugnissen umgekehrt. Gruibinger Bier fügt dem geschroteten Malz Altbrote zu, die nicht mehr verkauft werden dürfen. Das Ergebnis ist ein besonders aromatisches naturtrübes Kellerbier.

Markt des guten Geschmacks: die Slowfood-Messe 2024

Egal, ob Besucher, Aussteller oder Medienschaffender: der Markt des guten Geschmacks bietet für alle Interessen unvergleichliche Angebote. Hierzu gehören nicht zuletzt die Diskussions- und Programm-Veranstaltungen, bei denen die Verbraucherinteressen diskutiert werden. Alle weiteren Informationen zu den Begebenheiten vor Ort gibt es bei der Messe Stuttgart.

Nach einem ausführlichen Rundgang ist aufgefallen, dass weniger Aussteller vor Ort sind, obwohl der Trend zu guten, natürlichen Lebensmitteln ungebrochen ist. Da darf die Hoffnung geäußert werden, dass sich im kommenden Jahr wieder mehr Erzeuger und Händler entschließen, die dichte Veranstaltung aus Aufklärung und Genuss stärker in den Fokus ihrer Aktivitäten zu nehmen.

Die nächste Messe in Baden-Württemberg, um köstliche Spezialitäten zu verkosten und einzukaufen, ist vom 8. bis 10. November die Plaza Culinaria in Freiburg. Im April 2025 steht dann die nächste Slowfood-Messe an. Zuvor bietet Stuttgart ein neues Format für Genießer auf der Food & Feines.

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