Der Weinsberg Caralife 630 LQ überrascht mit einem kreativen Vanlife-Grundriss. Was steckt hinter dem Konzept mit dem abgetrennten Fahrerhaus?
Es gehört eigentlich zu den Prinzipien beim Bau von Campern, das Fahrerhaus als Wohnraum zu nutzen, indem drehbare Sitze am Tisch eingebunden werden. Doch das ist nicht unbedingt zwingend, wie der Ausbau im neuen Weinsberg CaraLife 630 LQ zeigt. Basis des Konzepts ist ein 6,40 Meter Ducato, bei dem es auch keinen Durchgang durch die Trennwand vom Fahrerhaus in den Ausbau gibt.
Ein erster Fakt macht sich gleich im Fahrerhaus selbst bemerkbar. Da die Sitze nicht gedreht werden sollen, konnte Weinsberg auf der Beifahrerseite eine Doppelsitzbank einbauen. Somit haben jetzt vorne drei Personen Platz und dieses Vanlife ist auch mit der Kleinfamilie möglich. Einen Vorteil beim Versichern erzwingt dieses Layout übrigens nicht. Wohnmobile gelten als eigene Fahrzeugkategorie und können wegen der geteilten Räume nicht als LKW angemeldet werden.
Vanlife für Küchenliebhaber im CaraLife 630 LQ
Der Unterschied des CaraLife 630 LQ im Vergleich mit Vans ohne Trennwand ist nach dem Öffnen der Seitentüre sofort sichtbar. Man schaut zwar auch auf die Küche, aber Weinsberg baut sie entlang der Trennwand und der Seitenwand auf der Fahrerseite auf. So erhält man eine für die Verhältnisse in kompakten Wohnmobilen geräumige L-Küche und somit eine komfortable Größe für alle, die auch unterwegs gerne kochen. Seitenfenster, offene Seitentüre und eine Dachluke machen das Küchenleben auch zum einem erhellten Vergnügen.
Die Küche lässt sich auch nach draußen verlängern. Eine Minibar wartet bei geöffneter Seitentür mit Hilfe eines Klapptischchens, eines Schrankauszugs und einer portablen Flaschen- und Gläsertasche auf durstige Bewohner. Ein weiterer Gewinn der Rückwand besteht in der Montagefläche für den TV-Monitor, der bei geeigneter Ausführung auch in den Außenraum gedreht werden kann. Sozusagen Open Air Kino to go.
LQ: Vanlife mit Längssitzgruppe und Querbett
Im hinteren Ausbau geht es ebenfalls geräumig zu. Das L steht nicht für Längsbetten, sondern für Längssitzgruppe. Hinter ihr ist das Querbett aufgebaut. Ob es das wirklich ist? Nicht unbedingt, denn man kann den Lattenrost herausziehen und das Bett auf 2,10 Meter verlängern. Im Querbettmodus verbleibt eine großzügige Längssitzgruppe, auf der es sich zwei Personen ziemlich gemütlich machen können. Entweder zum Essen oder zum Movie-Abend.
Clou des Ganzen ist die Tischfläche, die komplett unter das Querbett geschoben werden kann. Ist sie weg, entsteht Stauraum für Fahrräder oder es lässt sich ein Zusatzbett aufbauen. Auffällig und charakteristisch sind auch die Lattenpaneele, die Knaus Tabbert beispielsweise auch im Caravan Yaseo einsetzt. Ihre Ästhetik bietet zugleich die Möglichkeit, Haken oder andere Ordnungshelfer zu montieren.
Und was ist mit dem Bad?
Je großzügiger die Wohnwelt im Interieur wird, umso mehr stellt sich die Frage: gibt es im CaraLife 630 LQ kein Bad? Doch, gibt es. Aber anders. Die Toilette befindet sich in einem geruchsdichten Fach unter der Sitzbank und wird bei Bedarf heraus genommen. Die Dusche steckt überraschenderweise im Boden. Unter einer Klappe befinden sich eine Duschwanne und eine zusammengefaltete Duschkabine, die an der Decke eingehängt wird. Ob sich das angesichts der Holzmöbel, Polster und Stoffverkleidungen bewährt, wird die Praxis zeigen. Eine Außendusche am Heck gibt es gegen Aufpreis.
Fazit: Vanlifer werden den Weinsberg CaraLife 630 LQ mögen
Weinsberg hat sich ja mit dem Caralife 630 LQ das Bonmot CaraLifestyle auf die Fahnen geschrieben. Das trifft es insofern, als dieser kreative Grundriss bestimmte Schwerpunkte im Vanlife setzt. Für medienaffine und kochbegeisterte Paare oder Familien mit einem Kind sollte dieser Van eine attraktives Angebot darstellen. Der Weinsberg CaraLife wird erstmals auf dem Caravan Salon 2023 in Düsseldorf vorgestellt.