Flaschenwand bei KOmmprobier Langenargen

Kompromisslos Bier: KommproBier, der Hopspot für Bier-Enthusiasten in Langenargen am Bodensee

KommproBier in Langenargen ist einer der wichtigsten Hopspots für Bierliebhaber in der Bodensee-Region.

Bierkultur à la KommproBier

Kommprobier ist kein Einzelhandelsgeschäft, sondern ein Ereignis. Wann immer möglich, lohnt sich ein Abstecher an den Bodensee zu Uli und Helmut Heine. Hier werden nicht nur Waren rund ums Bier verkauft, hier wird vor allem Bierkultur gelebt. Wer noch nicht so ganz zuhause ist in der Welt aus Hopfen und Malz, wird höflich, aber nachdringlich auf die Grundregeln der Bierkultur hingewiesen:

  1. Bier-Enthusiasten duzen sich.
  2. Flaschenkinder sind willkommen, getrunken wird aus dem Glas.
Uli und Helmut Heine

Die Gastfreundschaft und gute Laune von Uli und Helmut Heine ist nicht zu übersehen. Hier kommt man auch als Wohnmobilist gut unter. Wer sich anmeldet, kann im Hof der angeschlossenen Firma eine Nacht stehen. Sollte je voll sein, tut’s auch der Parkplatz vor dem Laden. Einem “Drink and don’t drive” steht also nichts im Wege.

Teil der Kultur ist die Ausstattung des Ladens. Obwohl viele Flaschen mit ihren kreativen Etiketten schon ein Dekorationsstück darstellen, sind die weitläufigen Räume zusätzlich mit bierischen Accessoires verschönert. Dazu gehören die Degustations-Gläser mit dem hauseigenen Logo. Eigentlich sind sie zum Verkauf bestimmt, aber sie können jederzeit gegriffen werden, wenn man daraus trinken will. Wer eines kauft, wird auch auf die richtige Pflege hingewiesen.

KommproBier-Glas
Wäschetrommel als Lampe

Artgerechte Bierhaltung

Wären Biere Tiere, wäre KommproBier die Arche Noah. Hier gibt es immer zwischen 600 und 900 verschiedene Biere aus aller Welt zu kaufen. Manche nur vorübergehend, manche als treue Begleiter und immer die Augen auf was Neues ausgerichtet, der Blick stets über den Glasrand hinaus. Kommprobier ist sozusagen die Heimat der Bier-Diversität.

Hier gibt es sämtliche denkbaren und undenkbaren Themen und Produkte zum Bier. Das Angebot steht zudem unter aktivem Bierschutz. Heißt konkret: In den Regalen stehen nur leere Musterflaschen, die Biere selbst sind im Kühlhaus untergebracht. Dort ist es beständig dunkel und kühl, genau so, wie es Biere mögen.

Das Beste dabei: Uli und Helmut kennen alle Bewohner ihres Bierstalls. Auf die Frage eines Kunden, ob sie auch alle 900 Biere tatsächlich probiert haben, antwortet Helmut lapidar: “Nö, des waren schon ein paar mehr”.

Für die beiden bedeutet Bier ständiges Lernen. Die Gäste profitieren davon, denn man wird keinem übel nehmen können, wenn er nicht weiß, welches der unzähligen Biere man überhaupt kosten soll. Hier kommt nochmal die Bierkultur ins Spiel, bei der auch Laien versuchen sollten, die sonst eher unbekannten Bierstile kennen und Geschmacksnuancen unterscheiden zu lernen.

Als ich einmal meinen geschmacklichen Wunsch nach einem Pale Ale beschreibe, verschwindet Uli kurz im Kühlhaus. Persönlich wäre ich bestimmt nie auf die Idee gekommen, nach einem kroatischen Dosenbier zu greifen. Aber Uli hat genau das rausgesucht, was ich mir wünschte. Chapeau!

Wall of Fame Die Wall of Fame bei Kommprobier ziert den Gastraum

Events bei KommproBier

Bierkultur braucht natürlich einen Rahmen, in dem sich Menschen begegnen können. Deshalb gibt es regelmäßige Veranstaltungen, um bei Kommprobier ein paar schöne Stunden verbringen zu können. Am zweiten Donnerstag im Monat finden Verkostungen statt. Begleitend zum Essen werden thematisch passende und geschmackvolle Biere vorgestellt. Intern heißt das Event “Betreutes Trinken”. Lohnt sich.

Am ersten Freitag im Monat findet bei KommproBier der “Tag der offenen Flasche” statt. Im Laden rumschauen, Leute treffen, Biere probieren und fachsimpeln. Zu Essen gibt es auch was. Meistens ein Buffet mit Wurstsalat.

Freunde von KommproBier
Biersommelier Willi diskutiert gerne mit Gästen

Am Tag der offenen Flasche ist auch immer ein Bierspezialist, meist ein Craft-Beer-Brauer, zu Gast und präsentiert seine Gebräue oder Vorlieben und auch sich selbst. Brauer sind üblicherweise naturcoole Typen und man kann sich auf besondere Begegnungen freuen.

Ob Standard-Biere, Vollbiere, neu entdeckte Bierstile oder Experimental-Gebräue: über Geschmack lässt sich zwar nicht streiten, aber hervorragend diskutieren. Die Craft-Beer-Bewegung hat seit dem Jubiläum des Reinheitsgebots 2016 eine Menge begabter und enthusiastischer Bierhandwerker hervorgebracht, die man bei hier kennenlernen kann.

Wer am Tag der offenen Flasche im KommproBier einen Sitzplatz haben will, sollte am besten rechtzeitig reservieren.

Wie ist KommproBier entstanden?

Früher war hier ein Lebensmittelmarkt. 2015 entschlossen sich Uli und Helmut, die Räume ihrer Bierbegeisterung zu widmen und eröffneten einen Craft-Beer-Laden. So etwas funktioniert, wenn eine Klasseidee auf relativ begrenztem Raum auf leidenschaftliche Personen trifft. So war es zumindest bei Kommprobier.

Helmut und seine Frau Uli waren bereits Craft-Beer-Liebhaber und dem “Malz, Wasser, Hopfen und Hefe gehen auch anders” bereits auf der Spur. Allerdings nur privat in der Familie und im Freundeskreis. Sie mussten sich ordentlich strecken, um ihr Hobby pflegen zu können. Denn Craft-Beer ins Haus zu bekommen fordert viel Recherche und ist mit hohen Kosten verbunden. Das war etwa Ende 2014.

Doch dann kam die Idee auf, einen Craft-Beer-Shop aufzubauen. Anfänglich für verrückt erklärt, hat sich daraus ein echter Hopspot am Bodensee entwickelt. Viele Menschen gehen heute sensibilisierter mit Bier um. Zum Beispiel mit der Einsicht, dass Craft-Beer mit dem Reinheitsgebot gar nicht viel zu tun haben muss.

Danke an Uli und Helmut für die Einladung ins kommprobier.de .

Lesetipps: Andere Bierreisen führen in die Rhein-Neckar-Region: Hopfen. Malz. Kurpfalz: 3 Tage Bier-Tour oder beantworten die Frage: Was macht Bier-Geschichte(n) an der Donau so besonders?

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